Tubantia interviewt German Desk von Kroesewevers

 

Der German Desk, die Steuerberatung für deutsche Unternehmen der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KroeseWevers, läuft auf Hochtouren. „50 Prozent aller Aktivitäten in unserem Büro in Oldenzaal haben einen Bezug zu Deutschland.“ Insgesamt sind Personen mit ‚deutschen Dienstleistungen‘ beschäftigt

Der 1993 gegründete German Desk konzentrierte sich zunächst auf deutsche Unternehmen, die sich in den Niederlanden niederlassen wollten. In den letzten Jahren hat die Zahl der niederländischen Mandanten, die den Schritt nach Deutschland machen wollen, zugenommen, sagen Geschäftsführer Harold Oude Smeijers und Steuerberater Farial Karimi von der Beratungsgesellschaft.

Im Büro von KroeseWevers in Oldenzaal beschäftigen sich sieben Personen mit „deutschen Dienstleistungen“. Die Berater des German Desk sind auf Themen wie Ausgleichsregelung, Hypothekenzinsabzug, Renten, Kindergeld und so genannte Salary Splits (Gehaltsaufteilung für Personen, die in zwei Ländern arbeiten) spezialisiert und erstellen „grenzüberschreitende Steuererklärungen“, etwa 800 im Jahr.

Der German Desk verfügt über ein großes Netzwerk von Steuerberatern auf beiden Seiten der Grenze, erklärt Oude Smeijers. Und die Kollegen wissen aus eigener Erfahrung, wie es in Deutschland ist. Karimi lebt in Gronau. Und auch Kollegin Mariëlle Kisfeld, die in Oldenzaal arbeitet, hat einen deutschen Hintergrund.

Oude Smeijers sagt, dass er es bedauert, dass viele Unternehmen aus Nordost-Twente über die Grenze gezogen sind. „Sie tun dies wegen der niedrigen Grundstückspreise in Deutschland. Oft nehmen sie ihre niederländischen Mitarbeiter erst einmal mit. Sie müssen entschädigt werden, und zwar so, dass sie das Gleiche bekommen, was sie in den Niederlanden erhalten haben. Das kostet Geld. Deshalb werden niederländische Arbeitnehmer, die in den Ruhestand gehen, nach einiger Zeit nicht immer durch Niederländer, sondern durch Deutsche ersetzt.“

Er und Karimi können sich gut vorstellen, dass Unternehmen aus Twente den Sprung nach Deutschland wagen. „Niederländische Unternehmen, die zum Beispiel nach Gildehaus gegangen sind, bereuen diesen Schritt nach unserer Erfahrung nicht. Sie profitieren von der florierenden deutschen Wirtschaft und ihre deutschen Mitarbeiter sind zuverlässig und diszipliniert und sie sind gute Fachleute.“

Bron: Tubantia, 30 juni 2017. Auteur: Tim Nijhof. Fotografie: Frans Nikkels.